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Finanzierung von Unternehmenskäufen im aktuellen Umfeld

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Der Unternehmenskauf wird üblicherweise durch eine Mischung aus verschiedenen Finanzierungsformen strukturiert. Neben dem Eigenkapital der Käufer wird zusätzlich Fremdkapital eingesetzt. Im folgenden Beitrag teilen wir unsere Einschätzung betreffend die Auswirkungen des aktuellen Zins- und geopolitischen Umfelds auf die Fremdfinanzierung von Unternehmenstransaktionen. Dabei beleuchten wir ausschliesslich den Bereich der Akquisitionsfinanzierungen und die damit direkt zusammenhängenden Faktoren.

Risikozuschlag der Banken

Aktuell werden Finanzierungen für Unternehmenskäufe von den Banken grossmehrheitlich wie gewohnt angeboten. Wir stellen noch keine generellen Restriktionen bei der Kreditvergabe fest. Die Zinssätze bewegen sich jedoch langsam nach oben, was man auch der Zinsgrafik der Schweizerischen Nationalbank (SNB) entnehmen kann. Aufgrund der Tatsache, dass sich die Akquisitionsfinanzierungen bei einzelnen Banken auf Basis des SARON zuzüglich der Bankmarge herleiten, bewegen sich die Konditionen im bisherigen Rahmen. Erste Banken tendieren jedoch dazu, den Risikozuschlag zu erhöhen. Dies führt sukzessive zu einem leichten Anstieg der Fremdfinanzierungskosten. Der Grund für den Risikozuschlag liegt in der nach wie vor unsicheren geopolitischen Lage, für die sich keine Entspannung am Horizont abzeichnet.

Zinskosten

Zu den Zinskosten kann man festhalten, dass die Zeiten von Zinsen ab 1.35% p.a. für Akquisitionsfinanzierungen wohl endgültig vorbei sind. Dies liegt jedoch nicht nur an den vorangehend beschriebenen Risikokosten, sondern auch daran, dass viele Banken das klassische Festdarlehen bzw. den Festvorschuss als Produkt verwenden. Diese Produkte haben bereits eine eingepreiste Marge, was wiederum in einer höheren Basis für die Berechnung des Zinssatzes der Finanzierung resultiert. Eine deutlich günstigere Basis ergibt sich bei den Banken, die ein SARON basiertes Produkt einsetzen. Diesbezüglich lohnt sich der Vergleich verschiedener Finanzierungsangebote.

Risikoappetit

Es gilt festzuhalten, dass beim Risikoappetit bezogen auf KMU in der Schweiz für Akquisitionsfinanzierungen nach wie vor keine Einschränkungen bestehen. Seit den gröbsten Einschränkungen durch COVID-19, also in der jüngeren Vergangenheit bzw. aktuell, ist sogar die Tendenz zu einem grösseren Risikoappetit feststellbar. Dies zeigt sich unter anderem in den längeren Rückzahlungsperioden von bis zu sieben Jahren.

Leitzinsen: Bewegt sich die Nationalbank? Was ist zu erwarten?

Die Nationalbanken werden dieser Tage noch genauer beobachtet. Uns interessiert insbesondere die SNB. Wie geht sie dem Gift der Inflation um? Es ist zu befürchten, dass der SNB-Chef Thomas Jordan mit seinem Team den Zeitpunkt für eine straffere Geldpolitik verpasst hat. Wann macht er Schluss mit den Negativzinsen? Auch in der Schweiz bahnt sich eine Zinserhöhung an. Je nachdem, wie hoch diese ausfällt, werden die Auswirkungen auf die Angebote für Fremdfinanzierungen zeitnah spürbar sein.

In Ergänzung zum Thema des vorliegenden Beitrags sei auf die Publikation der Handelszeitung vom 10. Juni 2022 verwiesen, welche einen guten Überblick zu den Folgen einer Abkehr von den Negativzinsen gibt. Der Artikel «Geldpolitik vor Wende: Das sind die vier Pain-Points» zeigt die einschneidenden Folgen für alle im Land auf.

Fazit: Akquisitionsfinanzierungen durch Banken bleiben attraktiv

Zusammenfassend halten wir fest, dass die Fremdfinanzierungen «noch» im gewohnten Rahmen angeboten werden. Die aktuell leicht steigenden Zinskosten haben im Zusammenhang mit Unternehmenstransaktionen «noch» keinen spürbaren Einfluss auf die Kaufpreise. Vor diesem Hintergrund stellen wir ebenfalls fest, dass der M&A-Markt nach wir vor auf Hochtouren läuft. Die Investoren sind auch im aktuellen Umfeld an spannenden Transaktionen mit unternehmerischen Entwicklungsmöglichkeiten interessiert. Wir sprechen immer noch von einem Verkäufermarkt, welcher bevorzugt mit Fremdkapital finanziert wird. Die Banken spielen mit und ermöglichen dem KMU Markt Schweiz weiterhin eine gute Zukunftsperspektive.

Gerne besprechen wir Ihren Firmenverkauf persönlich mit Ihnen.
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«Bei einem Unternehmensverkauf gibt es zahlreiche Stolpersteine, welche spätestens in den Verhandlungen des Kaufvertrages schnell viel Geld kosten können.»

Sven Wandel, Gründer und Verkäufer Deltakom GmbH

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